Karpaltunnelsyndrom „wenn die Hände kribbeln“

Das Karpaltunnelsyndrom oder KTS ist die häufigste mechanisch bedingte Erkrankung der peripheren Nerven. Frauen sind bis 3x häufiger betroffen als Männer. In Deutschland erkranken knapp 1 Million pro Jahr an einem Karpaltunnelsyndrom. Auslöser ist eine Einengung des Mittelnervs (Nervus medianus) unter der Sehnenplatte in der Handfläche, die verschiedene Ursachen haben kann. Durch diese Einengung wird der Nerv zunehmend in seiner Funktion beeinträchtigt.


Wie macht sich ein Karpaltunnelsyndrom bemerkbar?
Hinweise für das Vorliegen eines Karpaltunnelsyndromes sind das „Einschlafen“ bzw. Kribbelgefühl der Finger, die gehäuft nachts auftreten und mit der Zeit sogar dauerhaft bestehen können. Viele Patienten klagen auch über Kraftlosigkeit und diffuse Schmerzen in der Hand und im Unterarm.

Wie wird das Karpaltunnelsyndrom festgestellt?
Bei Verdacht auf das Vorliegen eines Karpaltunnelsyndromes erfolgt in der Regel eine Untersuchung bei einem Neurologen, um die die Leitfähigkeit des Nervs zu messen. Die hierbei gemessenen Ergebnisse (Nervenleitgeschwindigkeit) geben Hinweise, ob eine konservative Behandlung noch erfolgversprechend ist, oder ob zu einer Operation geraten werden muss, damit der Nerv nicht dauerhaft geschädigt wird.

Wie wird das Karpaltunnelsyndrom operiert?
Bei der Operation wird der Nervenkanal erweitert und die Einengung des Nervs beseitigt. Dies kann klassisch in der offenen Methode durch einen Schnitt in der Handfläche oder in „Schlüssellochtechnik“ also endoskopisch erfolgen. Dr. med. Axel Neumann und das Team der Praxisklinik München West haben sich über viele Jahre auf die endoskopische Technik spezialisiert und blicken auf mehr als 10.000 erfolgreiche Eingriffe zurück. Ähnlich wie bei einer Arthroskopie wird hierzu über einen ca. 1-2 cm langen Schnitt im Bereich des Handgelenkes eine spezielle Minikamera eingeführt und der Karpaltunnel mit einem Minimesser unter Sicht von innen gespalten.
Der Eingriff dauert in der Regel nur wenige Minuten und wird in einem von Anästhesisten geführten ambulanten OP-Zentrum ohne Vollnarkose durchgeführt. Die Patienten können unmittelbar nach dem Eingriff nach Hause gehen und so in Ihrem häuslichen Umfeld und ohne zusätzliches Infektionsrisiko gesund werden. Durch den Erhalt der Schutzfläche der Hohlhand kommt es zu einer deutlich rascheren Beschwerdefreiheit als bei der herkömmlichen offenen Operationsmethode.

Welche Risiken hat diese Operation?
Die Erfolgsquote der Operation ist sehr hoch, die Komplikationsquote mit weniger als 2% der Eingriffe gering. Nicht immer ist es möglich den Eingriff endoskopisch zu beenden, wenn beispielsweise Verklebungen oder Entzündungen die Sicht behindern. Hier hat der Schutz des Nervs immer Vorrang und es ist dann besser, den Eingriff in der offenen Methode zu beenden. Über diese Probleme wird sie der Arzt in einem persönlichen Gespräch aufklären.

Wie erfolgt die Nachbehandlung?
Die endoskopische Karpaldachspaltung erzielt das gleiche Ergebnis wie die offene Operation – nur mit viel
weniger Flurschaden! Das Ausmaß der postoperativen Schmerzen wird dadurch wesentlich verringert. Die Gebrauchsfähigkeit der Hand für alltägliche Verrichtungen wird schon nach 1-2 Wochen erreicht. Gipsverbände sind nicht mehr notwendig. Auch kann die operierte Hand sofort für die Körperpflege benutzt werden.

In etwa 90% der Fälle bessern sich die Symptome vollständig oder erheblich. Die Langzeitergebnisse sind hervorragend, auch für schwierige Fälle mit Lähmungen, und entsprechen den anderen OP-Methoden. Hat jedoch der Druck auf den Nerven sehr lange bestanden kann es passieren, dass die Symptome zum Teil zurückbleiben. Deshalb wird auch geraten, die Operation nicht zu spät durchzuführen.
Der Handchirurg Dr. med. Axel Neumann hat die Methode im Jahr 1992 in München eingeführt und seither mehr als 10000 Eingriffe durchgeführt. Er zählt damit weltweit zu den führenden Spezialisten für die endoskopische Operation des Karpaltunnelsyndromes. Er ist Autor vieler Fachreferate zu diesem Thema und bildet seit mehr als 20 Jahren Fachärzte aus aller Welt in der Durchführung dieser Technik aus.
Die Kosten für den endoskopischen Eingriff werden in Bayern von allen Kassen ohne Zuzahlung übernommen.