Operations-Bezeichnung:
Kniearthroskopie, Arthroskopie Kniegelenk, Kniespiegelung
Wann ist die OP angezeigt?
Schmerzen im Knie, unklare Schwellung, Bewegungseinschränkung, Instabilität,
Blockierungen, in der Kernspintomographie gesicherter Meniskusriss, Kreuzbandriss oder Knorpelschaden.
Operationstechnik:
Ausspiegeln des Kniegelenkes nach Einbringen einer Spezialkamera über einen winzigen Hautschnitt (so genannte „Schlüssellochchirurgie“). In gleicher Sitzung Glättung, Entfernung oder Naht geschädigter Meniskusanteile, Behandlung von Knorpelschäden, Kreuzbandverletzungen oder der Luxation der Kniescheibe (MPFL) möglich
Klinikaufenthalt:
Die Kniearthroskopie wird in der Regel ambulant oder bei Vorerkrankungen und/oder fehlender häuslicher Betreuung tagesstationär durchgeführt.
Nachbehandlung:
Je nach Eingriff sofortiger oder schrittweiser Belastungsaufbau möglich. Begleitend Krankengymnastik und Thromboseprophylaxe.
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des Menschen; es wird gebildet vom Oberschenkel, Unterschenkel und von der Kniescheibe, die jeweils von einer Knorpelschicht überzogen sind. Das elastische Meniskusgewebe liegt zur Vergrößerung der Auflagefläche und Kraftübertragung zwischen den Gleitflächen von Ober- und Unterschenkel. Vorderes und hinteres Kreuzband sowie die Seitenbänder sichern wesentlich die Stabilität des Gelenkes. Eine Schädigung der Kniebinnenstrukturen führt bei gleichbleibender Belastung in der Regel zu vorzeitigem Gelenkverschleiß, der so genannten Arthrose. Man ist deshalb heutzutage bestrebt durch endoskopische Operationsverfahren, der so genannten Arthroskopie, Schäden am Knie zu beheben, ohne dieses dabei zu eröffnen. So kann die normale Funktion und Belastbarkeit wieder hergestellt bzw. erhalten werden.
Wann ist eine Kniegelenksarthroskopie notwendig?
Ist es im Rahmen eines Unfalles oder einer unglücklichen Bewegung zu plötzlich auftretenden Schmerzen im Knie mit begleitender Schwellung gekommen, so besteht der Verdacht auf eine Schädigung von Kniebinnenstrukturen wie Meniskusriss, Kreuzbandriss, Knorpelschaden oder eine Luxation der Kniescheibe. Bei bereits vorliegendem Gelenkverschleiß können Schmerzen jedoch auch ohne äußeres Ereignis auftreten. Weitere Symptome können sein: Bewegungseinschränkungen, Blockaden oder aber ein Instabilitätsgefühl. Kommt es trotz Entlastung und Schonung nicht zu einer Beschwerdelinderung, so ist die Vorstellung bei einem Kniespezialisten zu empfehlen. Durch eine sorgfältige Untersuchung und ggf. eine ergänzende Kernspintomographie kann geklärt werden, ob eine Kniegelenksarthroskopie erforderlich ist.
Wie wird die Kniearthroskopie durchgeführt?
Der Eingriff erfolgt in Teil- oder Vollnarkose und ist weitgehend unblutig. Über zwei winzig kleine Hautschnitte werden eine Kamera und entsprechende Spezialinstrumente eingeführt und die Bilder auf einen Monitor übertragen. Je nach Befund erfolgt dann die Therapie. Liegt z.B. ein Meniskusriss vor, wird der „geschädigte“ Anteil, der die Schmerzen verursacht, soweit mit kleinen Schneideinstrumenten entfernt bis nur noch gesundes, festes Gewebe vorhanden ist. Bei bestimmten frischen Rissformen ist eine Naht und damit der vollständige Erhalt des Meniskus möglich. Hier kommen Techniken mit speziellen Nahtankern und Nahtsytemen zum Einsatz. Knorpelverletzungen können ebenfalls durch verschiedene Techniken behandelt werden. Bei einem Kreuzbandriss kann eine Kreuzbandersatzoperation mit körpereigenem Sehnengewebe durchgeführt werden. Die (wiederholte) Luxation der Kniescheibe wird durch Rekonstruktion der Haltebänder behandelt einer sogenannten MPFL-Plastik. Die Dauer der Operation beträgt meist ca. 15 Minuten, bei komplexen Eingriffen bis maximal 45 Minuten.
Wie lange bin ich im Krankenhaus?
In der Regel wird eine Kniearthroskopie ambulant oder kurzstationär durchgeführt. Das bedeutet, Sie kommen eine Stunde vor der Operation in unsere Belegklinik und werden nach dem Eingriff am selben Tag oder nach einer Nacht wieder nach Hause entlassen. Je nach notwendigem Operationsverfahren kann sich aber auch eine mehrtägige stationäre Behandlung anschließen.
Voraussetzung für eine ambulante Operation ist eine sichergestellte Versorgung zu Hause durch Angehörige oder Freunde. Die Leistungsfähigkeit beeinträchtigende Vorerkrankungen sollten nicht vorliegen und selbstverständlich sollte die Nachbehandlung durch ihren Hausarzt gesichert sein. Die Vorbereitung auf die Operation erfolgt einige Tage vorher und beinhaltet neben der Untersuchung, der Aufklärung über den Eingriff, dem Anfertigen neuer Röntgenbilder und der Laborkontrolle auch das Gespräch mit dem Narkosearzt.
Wie lange dauert die Nachbehandlung?
Nach der Kniearthroskopie erfolgt keine Ruhigstellung des Knies. Mit dem Beugen und Strecken soll sofort begonnen werden. Krankengymnastik mit Bewegungsübungen, Muskelkräftigung und Gangschulung ist besonders wichtig. Diese wird durch uns eingeleitet, um ein schnelles Erreichen der Gelenkfunktion zu gewährleisten.
Wird bei einem Meniskusriss der geschädigte Bereich entfernt, so ist Teilbelastung an Unterarmgehstützen („Krücken“) für 2 bis 3 Tage notwendig. Anschließend erfolgt in Abhängigkeit vom Beschwerdebild über eine weitere Woche die Belastungssteigerung bis zur Vollbelastung. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt in diesen Fällen zwei bis drei Wochen.
Wird der Meniskus genäht, Knorpel die Kniescheiben Haltebänder oder ein Kreuzband ersetzt so kann neben einer Einschränkung der Bewegung mit Schienenversorgung auch eine längerdauernde Teilbelastung oder gar Entlastung notwendig sein. In dieser Zeit ist eine Thrombosephylaxe mittels Heparinspritzen notwendig. Entsprechend kann sich dann die Arbeitsunfähigkeit auf vier bis acht Wochen verlängern.
Film "Arthroskopie Knie"
Quelle TV-Wartezimmer®
Gesellschaft für moderne Kommunikation
MSM GmbH & Co. KG