Akupunktur

(Lat.: acus = Nadel, punctio = das Stechen, chinesisch 針砭 zhēn biān) ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Der Begriff geht auf den niederländischen Arzt Willem ten Rhijne zurück, der die Behandlungsmethode bei chinesischen Heilern beobachtet hatte.

Die Akupunktur geht davon aus, dass die Lebensenergie des Körpers, das sogenannte Qi, auf definierten Längsbahnen, den Meridianen, zirkuliert und einen steuernden Einfluss auf alle Körperfunktionen hat. Ein gestörter Energiefluss ist für Erkrankungen verantwortlich und wird durch Stiche in die entsprechenden auf den Meridianen liegenden Akupunkturpunkte reguliert.
Klinische Studien zeigen eine Wirksamkeit der Akupunktur bei durch Kniegelenksarthrose bedingten Schmerzen, bei chronischen tiefen Rückenschmerzen und bei der Vorbeugung von Migräneattacken. Bei den genannten Beschwerden ist die Wirksamkeit von Akupunktur deutlich höher als die einer schulmedizinischen Behandlung. So konnte in den GERAC-Studien (German Acupuncture Trials, 2002 - 2007) bei der Behandlung von tiefen Rückenschmerzen bei 47,6 % der Akupunktur-Patienten gegenüber nur 27,4 % der Schulmedizin-Patienten eine erkennbare Verbesserung nachgewiesen werden.

Durchführung
Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Insgesamt sind über einen Zeitraum von 4 Wochen 8-10 Sitzungen notwendig.
Im Allgemeinen treten bei sachgemäßer Handhabung der Akupunktur kaum Nebenwirkungen auf. Im Bereich der Einstiche kann ein leicht brennendes bis taubes Gefühl entstehen. Mögliche seltene Nebenwirkungen sind:

  • die Ausbildung eines Blutergusses an der Einstichstelle.
  • der vereinzelte Austritt eines Bluttropfens.
  • Schwindel bei Akupunktur bestimmter Punkte oder

Kosten
Eine Akupunkturbehandlung bei chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule oder in den Knien (bei Kniegelenksarthrose) ist für Sie kostenfrei. Seit dem 1. Januar 2007 werden die Gebühren von allen gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernommen. Die Behandlung von Kopfschmerzen durch Akupunktur wurde dagegen nicht in den Leistungskatalog aufgenommen.
Viele private Krankenversicherungen, Beihilfen und die Postbeamtenkrankenkasse übernehmen die Kosten der Akupunkturbehandlung im Rahmen der Gebührenordnung für Ärzte. Je nach Einzelfallentscheidung auch für zusätzliche Diagnosen (bitte ggf. vorher bei Ihrem Versicherer genehmigen lassen).